M 6.49 Datensicherung einer Datenbank

Verantwortlich für Initiierung: IT-Sicherheitsbeauftragter, Leiter IT

Verantwortlich für Umsetzung: Administrator

Die Sicherung der Daten eines Datenbanksystems kann in aller Regel nicht mit den Datensicherungsprogrammen auf Betriebssystemebene vollständig abgedeckt werden. Letztere bilden in den meisten Fällen lediglich das Bindeglied, um die zu sichernden Daten auf ein Sicherungsmedium zu schreiben. Zur Sicherung des DBMS und der Daten müssen dagegen für die meisten Datenbankprodukte zusätzlich die jeweiligen Dienstprogramme des DBMS eingesetzt werden.

Die einfachste Möglichkeit einer Datenbanksicherung, die zugleich die sicherste darstellt, ist eine Komplettsicherung der Datenbank in heruntergefahrenem Zustand. Dabei werden alle zur Datenbank gehörenden Dateien auf dem Sicherungsmedium gesichert. Meist ist dieses Vorgehen allerdings aus Gründen der Verfügbarkeitsanforderungen an die Datenbank oder aufgrund des zu sichernden Datenvolumens nicht durchführbar.

Eine Alternative zur oben beschriebenen Komplettsicherung ist eine Online-Sicherung der Datenbank. Die Sicherung erfolgt dann während des laufenden Betriebs, d. h. die Datenbank muss nicht heruntergefahren werden. Die Nachteile dieser Sicherungsart sind, dass Inkonsistenzen nicht explizit ausgeschlossen werden können, und dass auch in diesem Fall bei einer Zerstörung der Datenbank eine (Offline-) Komplettsicherung existieren muss, auf der aufbauend die Online-Sicherungen zurückgespielt werden können. Online-Sicherungen sollten aus diesem Grund nur dann durchgeführt werden, wenn eine permanente Verfügbarkeit der Datenbank gefordert ist. Auf eine Offline-Komplettsicherung, die in vertretbar großen Zeitabständen durchgeführt werden kann, sollte trotzdem nicht verzichtet werden.

Partielle Datenbanksicherungen stellen eine weitere Möglichkeit dar. Sie sollten immer dann verwendet werden, wenn das zu sichernde Datenvolumen zu groß ist, um eine vollständige Sicherung durchführen zu können. Dies kann daraus resultieren, dass die Kapazitäten der Sicherungsmedien nicht ausreichen oder dass der zur Verfügung stehende Zeitrahmen je Sicherung nicht genügt, um eine vollständige Sicherung durchführen zu können.

Falls möglich, so sollten in jedem Fall alle Transaktionen zwischen zwei Offline-Komplettsicherungen archiviert werden. Oracle bietet dazu beispielsweise die Möglichkeit an, indem der sogenannte ARCHIVE-Mode für die Datenbank aktiviert wird. Transaktionen werden bei Oracle in sogenannten Log-Dateien protokolliert, von denen es mehrere gibt. Diese werden nacheinander beschrieben und sobald alle Log-Dateien voll sind, so wird wieder die erste Log-Datei überschrieben. Der ARCHIVE-Mode erstellt von diesen Log-Dateien eine Sicherungskopie, bevor sie wieder überschrieben werden. Auf diese Art und Weise können bei einer Zerstörung der Datenbank alle Transaktionen komplett rekonstruiert werden. Auch hierfür ist allerdings die Existenz einer Komplettsicherung der Datenbank die Voraussetzung. Die Dauer eines solchen Recovery wächst mit der Anzahl der zurückzuspielenden Archiv-Log-Dateien an.

Für die Datensicherung eines Datenbanksystems muss ein eigenes Datensicherungskonzept erstellt werden. Einflussfaktoren für ein solches Konzept sind:

Anhand dieser Informationen kann ein Konzept für die Datensicherung der Datenbank erstellt werden. In diesem Sicherungskonzept wird unter anderem festgelegt (siehe hierzu auch Baustein B 1.4 Datensicherungskonzept)

Beispiel:

Sicherung von Montag bis Samstag:

Sicherung am Sonntag

Prüffragen: