G 4.31 Ausfall oder Störung von Netzkomponenten

Durch einen Ausfall oder eine Störung von aktiven Netzkomponenten kommt es zu einem Verlust der Verfügbarkeit des Netzes oder von Teilbereichen davon. Hier können 3 Varianten unterschieden werden:

Ausfall eines zentralen Switch

Abbildung: Ausfall eines zentralen Switch

Ausfall eines Switch

Abbildung: Ausfall eines Switch

Ausfall eines redundanten Switch

Abbildung: Ausfall eines redundanten Switch

Zur Beurteilung des Ausfallrisikos können die herstellerseitig angegebenen MTBFs (Mean Time Between Failure) der Komponenten herangezogen werden.

Bei Hubs können prinzipiell zwei Techniken unterschieden werden, wie die Verbindung zwischen den einzelnen Modulen und damit den angeschlossenen Segmenten erfolgt. Bei Produkten mit passiver Backplane, dem Element, welches die Verbindung zwischen Modulen herstellt, stellt diese lediglich die elektrische Verbindung zwischen den Modulen her. Die eigentliche Steuerungselektronik ist auf den einzelnen Modulen untergebracht. Bei Produkten mit aktiver Backplane stellt diese zusätzliche Funktionalität bereit, wie konfigurierbare Kommunikation zwischen den Modulen, Signalverstärkung usw. Generell sollte berücksichtigt werden, dass aktive Netzkomponenten mit aktiver Backplane störanfälliger sind, als aktive Netzkomponenten mit passiver Backplane. Durch den Ausfall einer aktiven Backplane fällt die gesamte Kommunikation innerhalb der entsprechenden Netzkomponente aus. Eine passive Backplane kann aufgrund ihrer Bauweise dagegen nur durch mechanische Gewalteinwirkung oder durch höhere Gewalt (z. B. Blitzschlag) zerstört werden. Weiterhin stellt das Netzteil der Komponenten eine häufige Störungsursache dar, da alle aktiven Netzkomponenten auf eine stabile Stromversorgung angewiesen sind. Viele Komponenten lassen sich deshalb mit redundanten Netzteilen ausrüsten oder sind hiermit bereits ausgestattet. Im gleichen Maße kann der Ausfall einer passiven Netzkomponente den Verlust der Verfügbarkeit eines Netzes bedingen. Dies trifft beispielsweise für Kabel und Steckverbinder zu, die Segmente miteinander verbinden. Diese Gefährdung kann z. B. bei nicht sachgemäßer Installation der Kabel (z. B. Nichtbeachtung des maximalen Biegeradiuses), fehlerhafter Konfektion der Kabel mit Steckverbindern (insbesondere bei LWL) oder Störungen durch elektromagnetische Unverträglichkeit eintreten.

Beispiel: Fällt, wie in der folgenden Abbildung dargestellt, die Verbindung zwischen Switch 3 und Switch 1 durch ein defektes Kabel oder einen defekten Steckverbinder aus, können die Arbeitsplätze 3 und 4 weder mit den Servern, noch mit den Arbeitsplätzen 1 und 2 kommunizieren. Eine Kommunikation zwischen den Arbeitsplätzen 3 und 4 ist jedoch weiterhin möglich.

Abbildung: Ausfall eines Switch