G 2.32 Unzureichende Leitungskapazitäten

Bei der Planung von Netzen wird oft der Fehler begangen, die Kapazitätsauslegung ausschließlich anhand des aktuellen Bedarfs vorzunehmen. Dabei wird übersehen, dass die Kapazitätsanforderungen an Netze stetig steigen, z. B. wenn neue IT-Systeme in das Netz integriert werden oder das übertragene Datenvolumen zunimmt.

Wenn die Kapazität des Netzes nicht mehr ausreicht, wird die Übertragungsgeschwindigkeit und gegebenenfalls auch die Erreichbarkeit im Netz für die jeweiligen Benutzer stark eingeschränkt. Beispielsweise werden Dateizugriffe auf entfernte IT-Systemen erheblich verzögert, wenn gleichzeitig das Netz von anderen Benutzern stark in Anspruch genommen wird.

Beispiel:

In einem Gebäude werden zusätzliche PC-Arbeitsplätze geschaffen, indem Räume zu Großraumbüros umgewidmet werden. Der Anschluss der Endgeräte wird durch einfache Hubs und Switches im jeweiligen Büro und durch "fliegende" Verkabelung realisiert. Mit der Einführung neuerer System- und Anwendungssoftware, die stetig Updates aus dem Internet oder von Management-Servern der Institution lädt, kommt es zu gravierenden Störungen normaler Arbeitsabläufe, weil das Datenvolumen der Updates die vorhandene Leitungskapazität überfordert.