G 2.157 Mangelhafte Auswahl oder Konzeption von Webanwendungen

Eine Webanwendung nutzt in der Regel ein verteiltes, komplexes System bestehend aus unterschiedlichen Komponenten ( z. B. Webserver, Applikationsserver, Hintergrundsysteme) und zugehörigen Schnittstellen. Oft sind diese in einer bestehenden Infrastruktur integriert, wobei der Schutz der Daten über alle Komponenten und Schnittstellen hinweg zu gewährleisten ist.

Individuell entwickelte Webanwendungen werden üblicherweise auf der Grundlage von Frameworks entworfen, die Basis-Funktionen zur Verfügung stellen und einsatzspezifisch konfiguriert bzw. abgesichert werden müssen. Im Rahmen der Konzeption sind Frameworks, Komponenten und Schnittstellen auszuwählen und deren Einbindung und Absicherung zu betrachten.

Im Gegensatz dazu ist bei der Konzeption von Webanwendungen auf Basis von Standardsoftware (z. B. Content Management Systeme) insbesondere auf die Auswahl der Software und die Konfiguration der Teilkomponenten zu achten. Dabei ist in diesem Zusammenhang unter Standardsoftware sowohl Free/Libre Open Source Software (FOSS/FLOSS) als auch kommerzielle Software zu verstehen.

Unabhängig davon, ob die Webanwendung als Individualentwicklung oder Standardsoftware umgesetzt wird, kann eine unzureichende Berücksichtigung deren Komplexität (z. B. von Frameworks, Komponenten und Schnittstellen) bei der Auswahl und Konzeption von Webanwendungen den Schutz der Daten gefährden.

Durch grundlegende Fehlentscheidungen in der Planungsphase können Schwachstellen entstehen, die möglicherweise nicht oder nur durch kostenintensive Nachbesserungen behoben werden können.

Beispiele:

Auswahl von Webanwendungen auf Basis von Standardsoftware

Entwurf der Software-Architektur der Webanwendung

Integration und Betrieb der Webanwendung

Erweiterung der Webanwendung