G 5.99 Auswertung von Verbindungsdaten bei der Nutzung von Mobiltelefonen
Bei der Mobil-Kommunikation können die übertragenen Signale auf der Funkstrecke nicht physikalisch gegen unbefugtes Mithören und Aufzeichnen abgeschirmt werden. Deshalb könnte ein Angreifer seinen Angriff ohne das bei leitungsgebundener Kommunikation bekannte Zugriffsproblem durchführen. Ein zweites, generell bei den meisten Funkdiensten auftretendes Problem resultiert daraus, dass die mobilen Kommunikationspartner aus technischen Gründen geortet werden müssen, um erreichbar zu sein. Sofern sie selbst eine Verbindung aufbauen, geben sie ebenfalls - im Zuge des Verbindungsaufbaus - Informationen über ihren Standort ab. Diese Standort-Informationen könnten durch den Netzbetreiber oder Dienstbetreiber - aber auch von Dritten - zur Bildung von Bewegungsprofilen verwendet werden.
Wenn einem Angreifer bestimmte Filtermerkmale über ein Mobiltelefon bekannt sind, könnte er (mit einem hohen technischen Aufwand) über solche Merkmale einzelne Telefonate identifizieren. Für diese oder andere Angriffe werden Kundennummer (IMSI), Mobilfunkgerätenummer (IMEI) bzw. Teilnehmerrufnummer (MSISDN) benötigt.
Die Ermittlung der Rufnummer MSISDN könnte durch einen Innentäter erfolgen, der z. B. in einer Firma Zugriff auf die dienstlichen oder privaten Telefonlisten hat.